Wenn man frisch verliebt ist, scheinen die Wolken rosarot. Die Vögel singen heller als jemals zuvor und man fühlt sich unglaublich stark und gefestigt. Die meisten Menschen kennen dieses Gefühl. Es ist so, als ob man Bäume ausreißen könnte. Klänge, Farben und Emotionen vermischen sich zu einem Ganzen und verschmelzen zu einer harmonischen Einheit.
Philosophen, Dichter und auch Naturwissenschaftler beschäftigen sich mit dieser Thematik schon seit ewiger Zeit. Immer neue Erkenntnisse werden auch infolge der Gehirnforschung gewonnen. Man kann sagen, dass die Liebe in einem engen Zusammenhang zu den biologischen Trieben steht. Unterschiedliche Botenstoffe sorgen für die beschriebene Euphorie und Aufregung, für rauschartige Glücksgefühle und ein tiefes Wohlbefinden. In umgekehrter Weise macht sich aber Trennung und Kummer bemerkbar. Plötzlich sind die Wolken nicht mehr rosarot, sondern nichts als grau in grau.
Trennung und Kummer sind oft eng miteinander verbunden. Meist ist es natürlich der Mensch, der verlassen wurde, der tief greifende Schmerzen verspürt. Der Liebeskummer führt – meist in dieser Reihenfolge – zu Protest, Wut und Depressionen. Erst wenn man diese Phasen überwunden hat, kann man auch loslassen. Und nur wer in der Lage ist loszulassen, kann wieder Glück empfinden und eine neue funktionierende Partnerschaft wagen.
Werden Trennung und Kummer ignoriert und verdrängt, staut man in seinem Inneren eine große Menge Ballast auf. Wer seinen Schmerz nicht herauslässt, behält ihn so lange in sich drin, bis es zu einer Explosion kommt. Dies führt dann nicht selten zu Taten, die schlimme Folgen haben können. Aufgestaute Rachegefühle führen nicht selten zu körperlichen oder psychischen Angriffen – also zu Gewalt.
Die allermeisten Menschen sind dazu fähig, eine Trennung zu meistern. Es dauert zwar einen gewissen Zeitraum, doch irgendwann geht das Leben wieder positiv weiter. Wer unnatürlich starke Emotionen in sich spürt, unter schlimmen Schuldgefühlen leidet oder über Suizid nachdenkt, sollte jedoch einen Spezialisten aufsuchen.
